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Bayerisches Bau- und Ausbaugewerbe: Stabile Konjunktur – Ertragslage angespannt – Sorge vor 2011

Die Konjunktur im bayerischen Bau- und Ausbauhandwerk ist im Frühjahr stabil. Sowohl im Bauhaupt- als auch im Ausbaugewerbe sprechen rund 90 Prozent der Betriebe von einer wenigstens befriedigenden Geschäftslage – ein ähnlich guter Wert wie im vergangenen Herbst. Im Vorjahresvergleich ist eine deutliche Verbesserung zu verzeichnen. Zu diesem Ergebnis kommt der Konjunkturbericht der Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern (LVB). Erfreulich entwickelten sich auch die Umsätze. Sie verschlechterten sich zwar etwas im Vergleich zum vergangenen Herbst, liegen aber dennoch deutlich über den Werten vom Frühjahr 2009.

Dagegen hat sich die Ertragslage in der Branche nicht im gleichen Maße positiv entwickelt. Bei den Baupreisen ist keine Entspannung zu beobachten. Dennoch sind die Erwartungen bezüglich Geschäftslage und Umsätzen überwiegend optimistisch. Auch die Beschäftigungsentwicklung wird in diesem Frühjahr zuversichtlich eingeschätzt, die Mehrzahl der Betriebe will die Zahl ihrer Arbeitnehmer stabil halten oder sogar ausbauen. Auch an der hohen Ausbildungsleistung halten die Betriebe fest und setzen damit ein deutliches Zeichen für die gesellschaftliche Verantwortung des Mittelstands.

Allerdings befürchtet LVB-Sprecher Hans Auracher einen Konjunktureinbruch im Jahr 2011: „Im vergangenen Jahr hat uns vor allem der öffentliche Bau gestützt. Auch in diesem Jahr helfen die Aufträge aus den Konjunkturpaketen vielen Unternehmen, Jobs zu sichern. Unsere Umfrage hat ergeben, dass etwa 25% aller Bau- und Ausbaubetriebe von den aktuellen Konjunkturpaketen der Bundesregierung profitieren. Wenn diese nächstes Jahr auslaufen und sich die Haushaltssituation vieler Kommunen nicht verbessert, wird diese für den Bau so wichtige Konjunkturstütze wegbrechen, wenn die Politik nicht gegensteuert. Wir erwarten deshalb ein deutliches Investitionssignal aus dem bayerischen Doppelhaushalt für die beiden vor uns liegenden schwierigen Jahre.“

Auracher machte auch deutlich, dass sich der Wohnungsbau noch immer nicht erholt hat und daher Maßnahmen nötig sind, um die Baukonjunktur anzukurbeln, zum Beispiel verbesserte steuerliche und förderpolitische Rahmenbedingungen.

Sorgen bereitet den Betrieben auch der anhaltend hohe Preisdruck. Er wird von der Mehrzahl der Firmen als drängendstes Kernproblem bezeichnet, eine Besserung sehen nur wenige Unternehmen. Negativ beurteilen viele Betriebe darüber hinaus den hohen Verwaltungsaufwand durch das neue elektronische Meldeverfahren zur Sozialversicherung, das so genannte ELENA-Verfahren.